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Zwischen Hoffnung und Trauer

Was hilft nicht?

Es gibt eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, die uns nicht guttun. Häufig wissen wir das sogar, können aber einfach nicht anders. Eine neue Perspektive kann hier interessant sein.

Familie, Freunde oder wir selbst weisen uns manchmal besorgt darauf hin, dass wir „uns nicht überarbeiten sollen“ oder „dass wir uns mehr um uns selbst kümmern sollen“. Auch in den Medien gibt es viele solche gut gemeinten Hinweise.

Häufig lösen solche Äußerungen von außen oder auch eigene derartige Gedanken einen Zwiespalt in uns aus, denn wir tun oder unterlassen diese Dinge ja nicht ohne Grund. Wir erfüllen uns etwas mit diesen Handlungen und wissen gleichzeitig häufig bereits, dass sie uns auf Dauer möglicherweise schaden. Wie sollen wir also damit umgehen?

Illustration Was hilft nicht

Seien Sie verständnisvoll mit sich selbst. Machen Sie sich klar, was Sie sich für Bedürfnisse mit ihren Handlungen erfüllen. Machen Sie sich klar, was Ihre guten Gründe sind. Wenn Sie zum Beispiel besonders viel leisten, könnten dieses gute Gründe sein:

  • Sie möchten sich verdient machen, Engagement zeigen und letztendlich auf diesem Weg Anerkennung und Liebe erhalten – ein guter Grund.
  • Sie möchten das Leid eines anderen Menschen mildern, Ihre Fürsorge ausdrücken – ein guter Grund.
  • Sie haben Angst vor dem Verlust Ihres Arbeitsplatzes und möchten sich und Ihre Familie vor finanzieller Not schützen – ein guter Grund.
  • Sie möchten nicht zur Ruhe kommen, sich vor unangenehmen Gefühlen schützen – ein guter Grund.

Wenn Sie Ihre guten Gründe und eigenen Bedürfnisse hinter einem möglicherweise schädlichen Verhalten kennen, kann Selbstverurteilung minimiert werden und Druck abgebaut werden. Wenn Sie Ihr Bedürfnis erkannt haben, haben Sie gute Voraussetzungen zu überlegen, ob Sie mit einer Verhaltensänderung trotzdem die Erfüllung Ihrer Bedürfnisse erreichen können.

In der folgenden Liste nennen wir einige konkrete Beispiele für Verhaltensweisen, die als nicht hilfreich gelten, und mögliche Bedürfnisse beziehungsweise Erklärungsansätze, die dahinterstehen:

  • Grübeln
    (zum Beispiel Suche nach Sinn, Orientierung, …)
  • Gewalt und übermäßige Wut
    (zum Beispiel Spannungsabbau, …)
  • Alkohol und andere Drogen oder Medikamente
    (zum Beispiel Entspannung, Schmerzfreiheit, …)
  • Überzeugungen, was man „muss“ und „soll“
    (zum Beispiel Orientierung, …)
  • Soziale Isolation/Rückzug von Freunden und Familie
    (zum Beispiel Schutz vor aufwallenden Gefühlen und der Konfrontation mit Fragen)
  • Übermäßige Strenge mit sich selbst
    (kann ein Hinweis auf Schuldgedanken sein)

Sollten Sie beobachten, dass Sie Verhaltensweisen zeigen, die keine guten Auswirkungen auf Sie selbst und andere haben, verurteilen Sie sich bitte nicht. Gehen Sie verständnis- und liebevoll mit sich um! Machen Sie sich mit Ihren guten Gründen für dieses Verhalten vertraut und überlegen Sie, ob Sie die schädigende gegen eine hilfreichere Strategie austauschen möchten. Beim Austausch kann eine Therapie und Beratung Sie unterstützen.

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